Sprungziele

Handwerk, Geschäfte, Dorfleben

Schmiede Nootbaar

Die letzten Jahre hatte Puls eine Schmiede, sie befand sich in dem Gebäude direkt gegenüber der jetzigen Raiffeisenbank. Leider verstarb der letzte Schmiedemeister Andreas Nootbaar und somit wurde auch die Schmiede geschlossen.

lm November 1953 las man folgende Zeilen in der Zeitung: Beim Berufswettkampf der Schmiede errang Andreas Nootbaar, Sohn von Schmiedemeister Johannes Nootbaar aus Puls, einen ganz besonderen Erfolg: Er wurde 2. Bundessieger. Als praktische Arbeiten hatte er unter Aufsicht des Meisters eine Autobremse angefertigt und war damit Landessieger im Bereich der Handwerkskammer Lübeck geworden. Ihm wurde eine Urkunde und ein Geschenk überreicht.

Lehrer Karstens schrieb dazu:

„Andreas Nootbaar, ehemaliger Schüler unserer Volksschule, stand in seinem Berufswettkampf in Wettbewerb mit Lehrlingen mit dem Abschluss der mittleren Reife. Damit dürfte sich gezeigt haben, dass 1. auch die Volksschule noch etwas kann und 2. dem Berechtigungswesen, dem heute so überschwänglich gehuldigt wird, dass selbst Dorfschulen arg davon betroffen werden, dass diesem Berechtigungsfimmel für den Beruf des Handwerkers übertriebene Bedeutung zugemessen wird. In Puls gab es schon immer Handwerksbetriebe und Geschäfte, schon sehr früh wurde davon berichtet. Leider wurden diese nach und nach geschlossen.

In dem Haus von Werner Grundmann war eine Schmiede. Der Schmiedemeister Bernhard Grundmann bewohnte mit seiner Frau zuerst eine 1-Zimmer-Wohnung in der Helenenstraße. In der Remise außerhalb des Dorfes in Richtung Beringstedt hatte er seine Werkstatt. Dann baute er sich das Haus in der Bahnhofstraße. Neben der Schmiede befanden sich dort auch eine Tankstelle und ein Taxiunternehmen. Der Betrieb wurde von seinem Sohn Otto bis in die 70er Jahre weitergeführt. Der zweite Schmied, Johannes Nootbaar, heiratete die Tochter seines Vorgängers Joachim Kröger. Sein Sohn Andreas führte den Betrieb bis vor einigen Jahren weiter. An der Wirtschaft „Zur Kreuzung” befand sich auch einmal eine Tankstelle.  In Frentrups Haus, gegenüber der Bushaltestelle, war Bäcker Witt, davor Pubanz, Bäcker Stöver und davor Bäcker Jürgens. Dazu sollte man noch erwähnen, dass dort im Vorgarten die Friedenseiche stand. Diese Eiche hatte 1920 schon einen Stammdurchmesser von 120 cm. Leider hat man sie irgendwann gefällt. Die Bäckerei wurde nach einem Brand abgerissen und die „Pulser Dorfmitte“ angelegt. Seit 2015 veranstalten die Vereine dort einen gern besuchten Adventsmarkt. Und dann war da noch Bäcker Kühl in der Bahnhofstraße, seine Frau führte nach seinem Tode noch einige Jahre das Geschäft weiter.

lm Blumenweg war Krämer Gosau, in der Helenenstraße waren die Schneider Brandenburg in mehreren Generationen. Dann war da noch „Hermann-Schnieder”, er war einer der Flüchtlinge. Er ging mit seinem Werkzeug von Haus zu Haus, setzte sich im Schneidersitz auf den Tisch und nähte und flickte alles, was man ihm auftrug. Sogar Ballkleider, Hochzeitskleider und Anzüge wurden so gemacht. Verpflegt wurde er von den Bauern und verblieb manches Mal bis zu 14 Tage auf einem Hof, bis er fertig war. Dann ging er weiter ins nächste Haus, in dem man ihn brauchte.

Dann war da noch der Sackflicker Hinz, der sich in der Teichstraße ein Haus gekauft hatte. Er stellte nicht nur neue Säcke her, sondern er reparierte auch die kaputten. Das größte Geschäft machte er sicher um den 2. Weltkrieg herum, er tauschte die großen Garnknäule, von denen er immer genug hatte, gegen Lebensmittel und andere schöne Dinge, die als Mangelware galten. Die Menschen strickten von dem Garn Socken, Unterhemden, Gardinen und warme Kleidung. Sogar die zerschlissenen Teppiche wurden damit ausgebessert. Der Schuster, „Anton-Schuster” genannt, wohnte mit seiner Frau in einer kleinen Kate, die dort stand, wo jetzt Familie Heinrich Albers ein neues Haus gebaut hat. Die Kate hatte nur einen Raum von ca. 4x4 Metern. In dieser kleinen Stube spielte sich ihr ganzes Leben ab. Man schlief dort, reparierte Schuhe, kochte und aß in ihr, zog ein Kind darin groß und wenn jemand zu Besuch kam, fand man auch noch einen Sitzplatz für ihn.

Auch Klaus Martens mit seiner Anna geb. Pellentier (Anneputsche genannt) bewohnte zuletzt eine kleine Kate, die als Lohnheim bezeichnet wurde. Sie war an ein Bauernhaus angebaut, das auf dem freien Platz bei Werner Ehlers stand. Es hatte auch nur eine winzige Stube und einen ganz kleinen Flur. Da Klaus Martens Tischler war und vorher in dem Haus von Gosau eine Werkstatt hatte, tischlerte er sich einen Sarg. Als er in die kleine Kate zog, hatte er keinen Platz mehr, also wurde der Sarg in die Stube gestellt. Diesen nutzte er dann für den Mittagsschlaf. Seine Frau Anne hatte einen kleinen Tisch stehen, auf dem sie Kurzwaren (Bänder, Knöpfe, Nadeln usw.) zum Verkauf anbot. Als Klaus Martens starb, war der Sarg inzwischen verrottet und es musste ein neuer her.

Klaus Martens und Frau Anna geb. Pelletier Kaufmann in dem Hause von Gosau – wohnten später in dem Lohnheim von Johannes Ehlers und sind auch dort verstorben.

Nach dem 2. Weltkrieg hatte Karl-Heinz Delfs in der Schulstraße einen Frisörsalon, den seine Tochter Rita Spudat heute in der Bahnhofstraße betreibt.

Familie Holling bei der Ernte
Dünger streuen per Hand vor dem 2. Weltkrieg
Dreschen mit Dampf ca.1920 Jasper Boie (heute Engfer)
Um 1900 bei Boie (heute Engfer)
Die Hofstelle Lahann (heute Mohrdieck) vor dem 1. Weltkrieg. Das Haus wurde abgerissen und neu gebaut
Der Hof von Max-Hermann Bornholt
Haus von Klaus Tank, jetzt Johannes Tank
Der Gasthof „Zur Kreuzung",...
...alle paar Jahre wechselten die Besitzer. Das erste Bild zeigt ihn, wie er bis 1908 aussah. Danach baute man einen Saal und eine Durchfahrt an.
Fast alle Bauern machten damals (1927) bei der Treibjagd mit
Das Haus von Helmut Alter vor der Renovierung in der Teichstraße
Das alte Bauernhaus in der Schulstraße 16 wurde 1972/ 73 abgerissen. Es war Timm Tanks Geburtshaus. Auf dem Bild Klaus Tank mit seiner Mutter.
Timm Tanks Elternhaus, erbaut 1922
Timm Tanks Elternhaus, erbaut 1922
Das Haus der Familie Brandenburg in der Meiereistraße
Dressurreiten des Reit- und Fahrvereins 1951
Dressurreiten des Reit- und Fahrvereins 1951
Bäckerei Stöver 1909

De-Mail ermöglicht eine nachweisbare und vertrauliche elektronische Kommunikation. Zudem kann sich bei De-Mail niemand hinter einer falschen Identität verstecken, denn nur Nutzer mit einer überprüften Identität können De-Mails versenden und empfangen.

Wenn Sie uns eine De-Mail an die oben angegebene Adresse senden möchten, benötigen Sie selbst eine De-Mail-Adresse, die Sie bei den staatlich zugelassenen De-Mail-Anbietern erhalten.

Informationen, Erläuterungen sowie Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Sie auf der Website www.de-mail.de des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat. Über Ihre konkreten Möglichkeiten, De-Mail für die Kommunikation mit Unternehmen und Behörden zu nutzen, informiert Sie www.de-mail.info.